Volksschule Stöppach 125jähriges
125jähriges - Volksschule Stöppach

STÖPPACH. –Volksschule 125 Jahre
Das alte Dorfschulgebäude im Untersiemauer Gemeindeteil Stöppach kann auf eine 125jährige Geschichte zurückblicken. Dies nahm der Verein für Gartenbau
und Ortsverschönerung Stöppach zum Anlass, eine kleine Jubiläumsfeier durchzuführen.
Mit einem Dia- und Erinnerungsabend soll am kommenden Samstag, 17. Oktober, die
Schulgeschichte Revue passieren.
Auf eine große Festlichkeit wurde verzichtet, da sich das ehemalige Schulgebäude jetzt in Privatbesitz befindet. Schon seit September 1969 gehen die Kinder aus Stöppach und Haarth nach Untersiemau in die dortige Verbandsschule. Ein kurzer Blick in die 125jährige Geschichte gibt viel Aufschlussreiches.
Im Jahre 1862 wurde der Beschluß gefaßt, in Stöppach eine Schule zu bauen. Haarth und Hohenstein unterstützten den Plan. Trotzdem fehlten noch Kinder. Erst als Wohlbach dem Schulverband beitrat, .war man am Ziel. Die Nachbargemeinden Scherneck, Meschenbach und Ziegelsdorf mußten der Gemeinde Stöppach 636 Gulden als Ablöse beisteuern. Die Besoldung der Lehrer bestritten aber weiterhin alle Gemeinden gemeinsam.
Im Frühjahr .wurde mit dem Schulbau begonnen und bereits am 15. Juili l882|war Richtfest. Bereits drei Monate später öffnete sich die Schultüre für die Kinder aus den vier Orten Stöppach, Haarth, Hohenstein und Wohlbach. Als erster Lehrer war Georg Krauß in Stöppach tätig. Die erste Klassenaufnahme stammt aus dem Jahre 1878. Für heute undenkbar; über 100 Schulkinder hatten einen einzigen Lehrer. Der Kantor Edmund Fickel schrieb auf die Rückseite des Bildes „Zum Andenken, geschehen den 11. Januar 1878 früh bei elf Grad Minus vor der Schule in Stöppach". Die Kinderzahl betrug damals 108. Im Jahre 1881 gab es eine Trennung. Am Mittwoch, 13. April, fand der Abschied der Schüler von Wohlbach und Hohenstein statt. Stöppach verlor 26 Schüler. Kantor Fickel ging 1911 in Pension. Oberlehrer Stegner aus Ebersdorf/Coburg wurde sein Nachfolger. Ihm, folgte 1925 Rektor Hermann Mauer für fünf Jahre. Kinderfeste wurden abwechselnd in Stöppach oder Haarth abgehalten. An den Schulwanderungen nahmen auch die Eltern teil.
Ferdinand Höhn fiel die 75-Jahr-Feier der Schule. Im Ritterschen Saal versammelte sich alt und jung und erlebte eine bestens gestaltete Feier.
Nach dem unglückseligen Zweiten Weltkrieg wurde das Schulhaus zunächst Zufluchtstätte für mehrere Flüchtlingsfamilien. Trotzdem konnte der Unterricht für die Klassen eins bis vier wieder beginnen. Die Aufbauarbeit leistete Lehrer Helmut Reichelt. Ihm folgten kurz darauf Ludwig Keller, Gustav Klein, Gisela Hering und Gerhard Hofmann, der über seine Stöppacher Zeit schrieb: „Ich war gerne Lehrer einer wirklich aufgeschlossenen Klasse." Den Handarbeitsunterricht gab Gunthild Göckel. Von 1948 bis zur Auflösung der Schule Stöppach betreute Pfarrer Ernst Jaeger die Stöppach« Schulkinder.
Im Frühjahr 1948 zog Johannes Schwabe mit Frau und Kinder in. das Schulhaus ein und übernahm die Stelle des Schulleiters. Viel mußte am Schulhaus repariert werden. Anschauungsmaterial gab es einen defekten Flaschenzug, ein Barometer ohne Quecksilber und einige Lehrbücher aus der Gründungszeit. In dieser Zeit gelang es auch, den „Binzig*' als Turn- und Sportplatz zu benutzen.
Als Lehrer Schwabe 1956 zu einem Mittelschullehrgang beurlaubt' wurde, übernahm Lehrer Dieter Heuer, Coburg die Schulleitung. Als zweite Lehrkraft kam Lehrer Hilmar Zemke nach Stöppach. Das Kinderfest mußte 1956 wegen Kinderlähmungsgefahr ausfallen. Hannelore Fechner unterrichtete als weitere Lehrkraft einige Jahre in Stöppach; ihr folgte Erika Fechner im Jahr 1959. In diesem Jahr gelang es den Schichtunterricht zu beenden. Aus der Dienstwohnung wurde ein zweiter Schulraun gebaut. Mit dem Bau eines Lehrerwohnhauses wurde 1960 begonnen.
Im September 1968 erfolgt die Zusammenlegung mi Scherneck. Die Jahrgänge l bi 6 wurden in Scherneck und die Klassen 7 und 8 in Stöppach unterrichtet. Seit September 1969: besuchen die Kinder die Verbandsschule in Untersiemau.
Der Erinnerungsabend am Samstag ab Uhr 19.30 einer Tonb|ldschau (Dias) untermalt. In der beheizten Festhalle der Gastwirtschaft Hilma Hauck wird Rektor Dieter Heuer die rund 250 Dias mit Tonbandaufnahmen zeigen. In Anschluss an die Diaschau ist Gelegenheit zu einem Plausch der ehemaligen Schüler und Schülerinnen Stöppachs gegeben. Es kann auch das Tanzbein geschwungen werden.’,- sta
Bilder vom 125jährigen Jubiäum
Dorfschule formte
Dorfschule formte „gestandene Bürger"
Bilder aus der Jugendzeit
Diaschau erinnerte an 125 Jahre Stoppacher Schulgeschichte
STÖPPACH (hs) - Eine große Resonanz fand der vom Stöppacher Verein für Gartenbau und Ortsverschönerung gestaltete Erinnerungsabend zum 125jährigen Bestehen der früheren Dorfschule Stöppach, der in der Festhalle der Gaststätte Hilmar Hauck durchgeführt wurde.
Rektor Dieter Heuer, von 1954 bis 1969 als letzter Schulleiter tätig und heute Stöppacher Ortsbürger und Gemeinderat, freute sich über den guten Besuch und begrüßte die aus nah und fern angereisten Gäste. Er-
freut zeigte er sich über die Anwesenheit der ehemaligen Lehrkräfte an der Stöppacher Schule: Mittelschuldirektor i. R. Johannes Schwabe, Oberlehrerin Erika Fechner, die aus Düsseldorf angereist war, Gunthild Gockel, die frühere Fachlehrerin, sowie Pfarrer Theodor Weismann (Scherneck). Heuer stellte fest, daß die Schule in Stöppach als kleine Dorfschule neben dem Elternhaus mit beigetragen habe, ihre Schüler in heute „gestandene Bürger" zu formen.
Der gute Besuch zu diesem Erinnerungsabend stelle die Anhänglichkeit der Ehemaligen unter Beweis, meinte Dieter Heuer. Aus 250 Dias hatte Heuer, der die Geschichte des 1969 aufgelassenen Schulgebäudes nochmals in Erinnerung brachte, besonders die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, die gelungene Jahrhundertfeier 1962 und die Jahre bis zur Auflösung zusammengestellt. Da wurden Bilder aus Schuleinführungen, Schulausflügen, Ausstellungen, Weihnachtsfeiern, Kinderfesten und Abschlußfeiern lebendig und mancher Ehemalige sah sich dabei in seine Schulzeit zurückversetzt.
Besonders die Hundertjahrfeier 1962, wozu Tonbandaufnahmen vorliegen, wurde in Erinnerung gerufen und dabei dankbar der damaligen Initiatoren Hermann Hildenstein (Coburg), der damaligen Bürgermeister Richard Schramm .(Stöppach) und Wilhelm Kirchner (Haarth) gedacht.
Untersiemaus Bürgermeister Karl Zeitler zeigte sich erfreut, daß der örtliche Gartenbauverein Stöppach die Initiative zu diesem Erinnerungsabend, der auch zu einem Wiedersehen vieler Schulkameraden beitrug, ergriffen habe. An Dieter Heuer und seine Frau Ingrid, die in mühevoller Kleinarbeit den Tonbildbericht gestalteten und kommentierten, sagte Zeitler ein besonderes Dankeschön.
Heinz Stammberger als Vorsitzender des Gartenbauvereins Stöppach sprach das Schlußwort, wobei er sich bei allen Helferinnen und Helfern für die Mithilfe und besonders bei den Ehemaligen aus nah und fern bedankte. Ein gemütliches Beisammensein, wobei Jugenderinnerungen ausgetauscht wurden, schloß sich an.
Am Donnerstag, 29. Oktober, wird die Tonbildsch.au im kleineren Rahmen in der Gaststätte Sollmann in Stöppach nochmals wiederholt.