Vögel füttern
Vögel im Wintrer füttern

Vögel füttern – Liebhaberei oder Artenschutz?
Wenn im Dezember die ersten dicken Schneeflocken fallen, besinnen sich viele Menschen auf die heimische Vogelwelt. Spätestens zu dieser Zeit, meistens jedoch früher, werden in Kaufhäusern und auch in Zoohandlungen scheinbar unerschöpfliche Mengen an Vogelfutter angeboten. Mehr als 20 Millionen Euro geben Vogelfreunde jährlich dafür aus. Laut BUND Naturschutz hat das mit Artenschutz wenig zu tun. Wirklich hilfreich für die Vogelwelt ist mehr Wildwuchs im Garten und die Erhaltung naturnaher, vielfältiger Lebensräume. Dennoch: Vögel füttern macht Spaß und steigert nachweislich das Wohlbefinden von uns Menschen.
Während Spatzen, Meisen und Amseln am Futterhäuschen wie im Paradies leben, haben andere Vogelarten kaum etwas davon. Die Arten, die ans Futterhaus kommen, sind bis auf sehr wenige Ausnahmen nicht gefährdet. Seltene und bedrohte Arten, wie Rebhuhn oder Grauammer, kommen dagegen kaum an die Futterstelle. „Eine Winterfütterung leistet nur einen sehr geringen Artenschutzbeitrag. Viel wichtiger für den Schutz unserer Gartenvögel sind dichte Hecken, Streuobst, naturnahe Stauden und Kräuter“, so der BUND Naturschutz.
Nur Füttern hilft zu wenig
Die Füterung verschafft häufig an den Menschen angepasste Arten einen Konkurrenzvorteil, der sich auf Verteilung der saisonalen Tierpopulationen und Vogelgemeinschaften auswirken kann. Laut einer britischen Studie hat sich zwar die Artenanzahl durch die zunehmende Futtervielfalt der Futtermittelindustrie in den Garten erhöht, aber national betrachtet, ist sie gleichgeblieben. Нur Fütern hilft zu wenig. Man födert damit lokale Tierpopulationen, aber nicht unsere ・erlebenswichtige Biodiversität・ begündet. Echter Vogelschutz ist der Erhalt strukturreicher Landschaften und der Schutz natülicher Lebensräume. Naturerlebnisse machen glüklich Verkehrt ist die Vogelfüterung trotzdem nicht. Futterstellen bieten eine gute Gelegenheit, Vögel aus der Nähe zu beobachten und spannende Naturerlebnisse zu erfahren. Die Daten aus einer Untersuchung der katholischen Universität Eichstät zeigen, dass Vogelbeobachtungen glüklich machen. Deshalb ist gegen ein sachgemäses Fütern im Winter nichts einzuwenden. Der BN bittet alle begeisterten Vogelfreunde die Futterstellen im Garten sauber zu halten und verschmutztes Futter zu entsorgen. Frisches Wasser sollte das ganze Jahr angeboten werden. Wer zum Beobachten, Wildtiere lieber ohne Körner in seinen Garten locken möchte, findet auf den Seiten des BN viele Tipps. Öko-Tipps für den Naturgarten |BUND Naturschutz Futterqualität Blickt man in die Einkaufskörbe der Gartenbesitzer, scheint es den Menschen ein großes Anliegen zu sein, die Vögel gut durch den Winter zu bringen. Mehr als 20 Millionen Euro geben wir jährlich für Vogelfutter aus. Doch häufig bleiben die Nüsse und Samen unberührt. Den BUND Naturschutz erreichen in den letzten Tagen viele Meldungen zu verschmähten Meisenknödeln. „Vögel sind wählerisch, solange sie durch das Wetter nicht gezwungen sind auf minderwertige Kost umzusteigen,“ Bei Billig-Vogelfutter aus dem Discounter oder dem Baumarkt leidet häufig die Qualität Sehr günstige Meisenknödel enthalten Abfallfette, Backbrösel und andere unverdauliche Stoffe.
Wer in seinem Garten viele Vögel beobachten will, muss auf eine gute Futterqualität setzen. Dabei gilt: Je vielfältiger das Futterangebot ist, desto mehr Vogelarten finden etwas Passendes. Besonders beliebt sind Sonnenblumenkerne, Hanf, Hirse, Mohn, Distelsamen, Fett-Kleie-Gemische, Haferflocken, frisches Obst, Rosinen und getrocknete Mehlwürmer. Deshalb wird appelliert für eine Alternative: „Der Kauf von regionalen und biologisch angebauten Produkten hilft, strukturreiche Landschaften als Lebensraum für viele verschiedene Vogelarten zu erhalten. Das ist sinnvoller als übermäßig Winterfutter zu erwerben.
Quelle: BUND